Färberdistel
carthamus tinctorius
Bürstenkraut, Distelsaffran, Feldsaffran, Flor, Florsaffran, wilder Gartensafran, Gartensaflor, Saflor
Kategorie
Pflanzen, Korbblütler (asteraceae)
carthamus tinctorius
Die Färberdistel (Carthamus tinctorius), auch Saflor, Öldistel, Färbersaflor und Falscher Safran genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist heute weltweit verbreitet. Ihrer ölhaltigen Samen wegen wird sie vor allem als Ölpflanze kultiviert; daneben ist auch die Nutzung als Färberpflanze möglich.
Die Färberdistel ist eine schnellwachsende, distelähnliche, einjährige oder zweijährige krautige Pflanze. Aus einer Blattrosette mit kräftiger Pfahlwurzel bildet sich ein verzweigter Hauptspross, der Wuchshöhen von 60 bis 130 Zentimetern erreicht.
Sie wächst am besten in fruchtbaren und durchlässigen Böden, da sie tiefgehende Pfahlwurzeln ausbildet. Die Scheibenblüten sind erst rotgelb, später lebhaft orangerot und ragen über die Hüllblätter hinaus. Die Randblüten sind nicht strahlend.
Der Schalenanteil der Nussfrüchte beträgt 30 bis 60 %, der Ölgehalt zwischen 20 und 40 % der Trockenmasse. Die Färberdistel gedeiht in gemäßigt warmen Regionen der Erde, bis etwa -7 °C ist die Pflanze frosttolerant, zudem gilt sie als relativ salz- und trockenheitstolerant. Die Befruchtung erfolgt überwiegend durch Selbstbefruchtung, aber auch Insektenbestäubung kommt vor.
Beschreibung
Die Färberdistel (Carthamus tinctorius), auch Saflor, Öldistel, Färbersaflor und Falscher Safran genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist heute weltweit verbreitet. Ihrer ölhaltigen Samen wegen wird sie vor allem als Ölpflanze kultiviert; daneben ist auch die Nutzung als Färberpflanze möglich.
Die Färberdistel ist eine schnellwachsende, distelähnliche, einjährige oder zweijährige krautige Pflanze. Aus einer Blattrosette mit kräftiger Pfahlwurzel bildet sich ein verzweigter Hauptspross, der Wuchshöhen von 60 bis 130 Zentimetern erreicht.
Sie wächst am besten in fruchtbaren und durchlässigen Böden, da sie tiefgehende Pfahlwurzeln ausbildet. Die Scheibenblüten sind erst rotgelb, später lebhaft orangerot und ragen über die Hüllblätter hinaus. Die Randblüten sind nicht strahlend.
Der Schalenanteil der Nussfrüchte beträgt 30 bis 60 %, der Ölgehalt zwischen 20 und 40 % der Trockenmasse. Die Färberdistel gedeiht in gemäßigt warmen Regionen der Erde, bis etwa -7 °C ist die Pflanze frosttolerant, zudem gilt sie als relativ salz- und trockenheitstolerant. Die Befruchtung erfolgt überwiegend durch Selbstbefruchtung, aber auch Insektenbestäubung kommt vor.
Herkunft
Die Färberdistel kommt heute nirgends mehr ursprünglich vor; sie ist ein Neophyt in Süd-, Mittel- und Osteuropa, in Nordafrika, auf Madeira und den Kanaren, in Syrien, im Libanon, in Armenien und China, in Nord- und Südamerika und in Australien. Nach POWO (Plants of the World Online) ist ihr Ursprungsgebiet die Türkei und der Iran.
Aroma
In den letzten etwa fünfzig Jahren wurde die Pflanze wurde hauptsächlich wegen des aus ihren Samen gewonnenen Pflanzenöls angebaut. Distelsamenöl ist geschmacks- und farblos. Es wird hauptsächlich in der Kosmetik und als Speiseöl, in Salatdressing und für die Herstellung von Margarine verwendet.
Verwendung
Die Färberdistel wird vor allem für das aus den Samen gewonnene Färberdistelöl angebaut, das sehr hohe Anteile an der mehrfach ungesättigten Linolsäure (ca. 75 %) und an Vitamin E hat. Daneben wird das Öl für die Herstellung von Farben und Lacken verwendet, die Pressrückstände (Presskuchen) dienen als Tierfutter. Die Ölverarbeitung ist der von Sonnenblumenöl sehr ähnlich.
Aus den Blütenblättern können Farbstoffe gewonnen werden, und zwar das rot färbende Carthamin (ein Benzochinon) und der gelbe Blütenfarbstoff Carthamidin. Der wasserlösliche Farbstoff wird durch Auswaschen aus den Blütenblättern gelöst, dann getrocknet und das Saflorrot in alkalischer Lösung gewonnen. Seide, Wolle und Baumwolle lassen sich je nach Farbmenge rosa, kirschrot, braunrot oder braungelb färben, der gelbe Farbstoff ist allerdings nicht lichtecht. Vereinzelt werden die Farbstoffe auch für Kosmetika und als Lebensmittelfarbstoff, z. B. in Fruchtgummi, verwendet.
Gesundheit
Als Arzneipflanze gilt die Färberdistel in Asien, insbesondere China. Die Blütenblätter werden dort für Teeaufgüsse genutzt. In Moldawien wurde die Färberdistel in der Volksmedizin für Abtreibungen verwendet.
Geschichte
Die Färberdistel stammt vermutlich aus Kleinasien und wurde in Ägypten bereits 3500 v. Chr. zur Färbung von Mumienleinwänden und anderen Geweben verwendet (Färberpflanze). Das Samenöl wurde bereits in der Antike für Salben und als Lampenöl benutzt. Sie ist seit langem in den Gärten Nordafrikas, Persiens, Chinas und Japans in Kultur. Bereits mit den Römern kam sie über den Mittelmeerraum nach Mitteleuropa und wurde dort mindestens seit dem 13. Jahrhundert genutzt. Die Blüten dienten zum Färben von Speisen, die Früchte für medizinische Zwecke. Ab dem 17. Jahrhundert gab es systematischen Feldbau in warmen Gegenden (Elsass, Thüringen etc.). Ab Mitte des 18. Jahrhunderts ging der Anbau durch Saflor- und Safranimporte aus dem Osten und Ägypten zurück. Saflorrot wurde um 1900 durch synthetische Anilinfarben ersetzt.
Ein erneuter Aufschwung des Safloranbaus gegen Ende des 20. Jahrhunderts ist vor allem ölreichen Sorten zu verdanken, die für die industrielle Nutzung angebaut werden. Weltweit wurden 1996–2001 auf 0,92 Mio. ha Färberdisteln angebaut, die wichtigsten Anbaugebiete liegen in Indien, Mexiko, den USA, Argentinien und Australien.
Mythologie
Unter dem Namen Kusumbha kommt die Färberdistel in der altindischen Sanskrit-Literatur vor. Sie wird als Färbemittel erwähnt, daneben dienen die orangefarbenen Blüten der Färberdistel den Dichtern aber auch als Vergleichsobjekt für die Abendröte oder für Feuer. So vergleicht die dem Dichter Kalidasa (um 400) zugeschriebene Dichtung Ritusamhara in der Beschreibung eines Waldbrandes das Lodern des Feuers mit Kusumbha-Blüten.